Informatives zum Tanz generell :
Die hier beschriebenen Tanzformen stellen mein permanentes Reportoire dar, andere Formen und Tanzstile sind nach Vereinbarung möglich.
Solche Vereinbarungen können zB auch Südsee, Karibik oder internationaler Pop sein.
Diese Richtungen haben zwar nichts mit Bauchtanz zu tun, aber der orientalische Tanz bietet sich mit der Anpassung an die Polyrhythmen und dem Solotanz generell an, alles und alle Richtungen zu interprätieren.
Ausserdem gibt es eine Startänzerin der golden Era, die mit einem, für die Zeit um 1940 eigentlich zu progressiv war. Sie hat allerdings einen Welterfolg vom 1. Tag an gestartet und wurde mit dem KÜNSTLERNAMEN eines südamerikanischen Tanzes bedacht, der ihr auch den Rest des Lebens geblieben ist - Tahia Mohamed alias CARIOCA.
Auch eine Eigenheit der ägyptischen Geschichte ist die familiere Verknüpfung eines Großmeisters der traditionellen Landesfolklore (Mahamoud Reda), der die Folklore aus den kleinsten Dörfern auf die Bühne gebracht hat und für eine Überlieferung der Tradition seines Landes erstmalig umfassende Aufzeichnungen erstellt hat. Entgegengesetzt wirkt dazu sein Schwiegersohn, der Mann, der 1989–1992 mit Sherine Reda, eine bekannte Schauspielering Ägyptens verheiratet war - Amr Diab, der Pop König Ägyptens und der Symboltäger des modernen Musikgeschehens. Sie sie haben eine gemeinsame Tochter namens Nour Diab. Nach der Scheidung hat Sherine wieder den Mädchennamen Reda angenommen.
Die Tochter Nour inspirierte ihn 1996 zu dem Song "Habibi Ya Nour El Ain."
Der Schleiertanz
Der Tanz mit dem Schleier beinhaltet die Spiele mit einem, der Bewegung der Arme und Hände, aber auch des Körpers folgenden Tuches aus einem fließenden Stoff (von Seide bis Organza).
Der Schleier war von Anfang an mein Wusch-Stil und ich verwende immer wieder viele Formen und Stoffe in meinen Tänzen. Mein absoluter Liebling ist der reine Seidenschleier, selber bemalt in verschiedenen Farben. Beim selber bemalen aufpassen, die unterschiedliche Farbmenge auf dem Stoff ändert die Flugeigenschaften. Ein Tanz mit einem Schleier kann plötzlich nicht mehr so funktionieren, wenn ein "gleicher " Schleier mit mehr Farbe angemalt ist. Einmal wird der Schleier schwere (Luftwiderstand) und der Schleier wird auch steifer (Flugeigenschaft).
Eine Erfahrung aller Tänzer/innen mit dem Schleier fangen die Armmuskeln zu Schmerzen an. Ich habe mit einem Leinenschleier (besonders schwer) meine Muskeln trainiert und die "leichteren" Schleier fliegen dann wie von selber.
Eine Besonderheit ist die Melaya, die ein Tuch ist, das die Frauen über den alten Kleidern trugen und mit dem sie kokettiert haben, woraus dann letztlich der Melaya Leff (Skanderani, Iskanderani) wurde.
Der Melaya ist im Skanderan (die Gegend um Alexandria) zuhause und ist natürlich von der Hafen- und Seemannsromantik geprägt. Es ist ein Spiel der Geschlechter mit dem Flirten um vielleicht nur diesen einen Abend oder auch mehr.
Wesentlich ist das hin und her des öffnen und dann doch nicht so gleich wollen.
Auch bei den Schleiern gibt es verschiedene Formen. Der klassische Rechteck-Schleier (meist 280cm x 120cm) und der Halbrund-Schleier mit den gleichen Grundmassen. Diese Formen können verschiedene Stoffe haben, mit Borten eingefasst sein oder die moderneren aus dünnen PolyVinylChlorid-Stoffen mit einer Endelnaht, wie man sie bei Seidentüchern verwendet.
Eine weitere Form sind zwei Quadrate, die an einer Spitze miteinander verbunden sind. Dabei können es Knoten sein, mit denen der Scheier schwerer fliegt, leicht überlappend vernähte Ecken oder aus einem Stück geschnitten und durchgehen Eingesäumt.
In Ägypten hat sich der Schleier im Raqs Sharki als Eingangspart eingebürgert. Nach einiger Ziet Schleiertanz wird der Schleier in eine Richtung möglichst außerhalb des Tanzbereiches geworfen und ohne Schleier weiter getanzt. Zum Schluss kann man den Schleier wieder aufheben und nochmal kurz damit tanzen oder den Tanz ohne Schleier beenden.
ISIS - Wings oder Flügerl
ISIS, die Flügel der Göttin Isis, symbolisieren wahrscheinlich den uralten Menscheitstraum vom Fliegen, sie werden am Hals fixiert und mit den Händen an den Stäben gehalten. Im Prinzip kann man machen was technisch möglich ist, klassisch sind das zittern mit den Händen, übertragen auf die Wings.
Zu den ISIS Flügerl gibt es viele Varianten, so zum Beispiel plissiert (die klassische Form) oder glatt mit einer Rüscheneinfassung und der Beweglichkeit wie die plissierten.
Teilformen wie eine Fixierung am Oberarm und auch wieder plissiert mit Staberl oder glatt und auch ohne Staberl mit einer Schlaufenfixierung an einem Finger. Diese Fixierung am Finger gibt es als Fingerisis auch am "großen" mit kürzeren (armlangen) Flügeln.
Arabisch ist auch die Farbauswahl und die verwendeten Stoffe in allen schillernden, glänzenden oder teilweise durchsichtigen Formen.
Nachdem die ISIS meist aus glänzenden, reflektierenden Stoffen sind, lassen sich auch mit der Beleuchtung gute Effekte erzielen.
Bewegungen der Arme auf und ab mit und ohne Bogen, sowie Drehungen aller Art sollen zum Standatrepertoire gehören. Auch den ISIS kann man abwerfen und eine Zeit oder den restlichen Tanz ohne Schleier fortführen.
Die ISIS sind als Tanz schön anzuschauen und attraktiv auf der Bühne, aber man braucht eine größere Tanzfläche und auch den Platz nach oben um mit den Staberln nicht an der Decke zu streifen.
Poi - Voi
Poi waren ursprünglich ein Spielzeug für überwiegend Mädchen aus Neuseeland, das im letzten Jahrhundert über die Welt gegangen ist.
Pois sind zwei Bälle (oder Ähnliches) an einer Schnur verankert und mit Griffen zum halten. Diese Pois werden gedreht und verschieden geschwungen, sodass sie Bilder in die Luft zeichnen.
Inzwischen gibt es unzählige Varianten der Poi-Bewegungen, die auch verschiedene Hersteller mittels DVD zu den Poi vergeben.
Voi nennt man die Poi, wenn man einen Schleier oder nur einfach einen Schal an den Ball oder an die Schnur zum Ball hängt. Damit werden die Bilder in der Luft schöner und deutlicher gezeichnet.
Eine spezielle Besonderheit sind die Feuerpoi. Sie bestehen aud einem Griff mit einer Kette und einem Ball aus feuerfestem Stoff, den man am besten mit Lampenöl tränkt. Anschließend anzündet und für einige Zeit mit dem Feuerball tanzt.
Die Feuerpoi haben sicher einiges an Attraktion zu bieten, sind aber nicht ungefährlich. Es kann (je dünner die Brennflüssigkeit ist) beim Drehen (schleudern) Lampenöl (Benzin leichter) aus dem Ball spritzen und weiterbrennen.
Lampenöl brennt außerdem langsamer und man kann länger tanzen als mit Benzin oder ähnlichem.
Zudem sollte man unbvedingt viel Übung mit den Poi haben, da eine hohe Selbstverletzungsgefahr besteht.
Sicherheitsvorkehrungen sind, soweit nicht von der zuständigen Behörde vorgeschrieben mindestens eine Löschdecke und zwei Personen, die sofort helfen können.
Auch eine Attraktion kann man bieten, wenn man mit mehr Übung längere und mehrere Schleier in verschiedenen Farben nimmt.
Orientalischer Pop
Unter den arabischen Ländern konnte sich Ägypten als konservatives Land bis zum letzten Abdruck gegen die moderne Musikrichtung behaupten und damit konnte der Pop sienen Einzug in Ägypten als dem letzten Land Arabiens halten. Inzwischen hat sich auch in einem moderneren Ägypten eine stattliche Pop-Szene entwickelt.
Diese Richtung ist im Nahen und Mittleren Osten über die Radiosender verbreitete Form der modernen Musikrichtung und stammt aus der Zeit ab 1960. Man kann westliche Einflüsse sowohl bei den Instrumenten als auch bei den Rhythmen erkennen.
Zu dem werden aus dem internationalen Pop immer wieder Lieder mit den Tanzelementen des Bauchtanzes vermischt. Das Vermischen der internationalen Lieder mit dem Bauchtanz ist deswegen fast logisch, wenn man sich vorstellt, das ein Arabisches Musikstück durchaus 4 Rhythmen haben kann und jede/r die / der dieses Stück tanzt muss auf die Rhythmuswechsel eingehen können.Daher kann man mit den Bewegungen des Bauchtanzes fast, ich möchte sagen alles tanzen.
Für Experimentierfreudige sei folgendes Beispiel : Bauchtanzbewegungen passen zu klassischer Musik, zu Salsa, Tango, Walzer u.s.w. Der Walzerschritt oder der Cha Cha Cha-Schritt passen schon mal nicht zum Salsa, aber auch nicht zum Boogy und schon gar nicht zum Raqs Balady.
Einige Vertreter aus Arabischen Ländern sind aus Ägypten der Rapper Hisam Abbas und der Popsänger Amr Diab, aus dem Libanon Nancy Arjam und Haifa Whebbe und aus der Türkei bei uns bekannter Mustafa Sandal, Tarkan, Siebel Can, Gülsen und viele mehr.
PHARAONIK
Pharaonik ist ein Tanzstil, der aus den Zeichnungen und Felsmalereien der alten Ägypter entstanden sein dürfte. Dabei wirkt sie auch so, als ob es eine zweidimensionale Betrachtung sei.
Wesentlich ist die typische Arm- und Handstellung mit den Handtellern nach oben oder unten im Wechsel von über den Kopf, neben der Hüfte, seitlich, parallel und alles was dem/der Tänzer/in einfällt.
Mit den Händen vor oder neben dem Körper lassen sich keisförmige und achterförmige Bewegungen in allen Variationen finden. Auch in die Pharaonik gehören Höhenwechsel mit dem Körper, das heißt man bewegt die Hände "kurbelartig" mit Keisen einer Hand um die andere und geht in die Knie. Anschließend dreht man die Handbewegung um und kommt wieder hoch. Gut zur Pharaonik passt es wenn man sich dreht, also von rechter Seite zum Publikum auf linke Seite zum Publikum.
Die Pharaonik erinnert mich manchmal an den Tanz von Marionetten.
Pharaonik eignet sich auch recht gut für einen Tanz hinter einer Schattenwand, da bei der Pharaonik die Bewegungen deutlich zu sehen sind.
Außerdem ist die Pharaonik geeignet für Spiele mit Leuchtelementen im dunklen Raum, da die Bewegungen dann besser gesehen werden und eigentlich ein unendliches Potenzial an Bewegungen entstehen kann.
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